Pilgerreisende und spirituell interessierte Besucher können in Malta auf jahrtausendealte Spuren von Religion, Anbetung und Spiritualität wandeln. Sie treffen dabei auf das moderne Malta von heute, das immer noch zutiefst christlich geprägt ist: Beeindruckende 97% aller Einheimischen sind katholisch. Über 365 Kirchen – für jeden Tag eine, wie die Einwohner schmunzelnd sagen – prägen das Gesicht der kleinen Dörfer und Städte.
Eindrucksvolle Kirchen auf Malta
Kirchtürme und -kuppeln ragen auf Malta und Gozo an jeder Ecke in den strahlend blauen Himmel. In Valletta finden Besucher ein besonderes Glanzstück des Malteserordens – die St. John’s Co-Cathedral. Hinter den unscheinbaren Toren der barocken Kirche erwartet die Besucher eine Vielzahl einzigartiger Schätze. Das Innere der Kirche scheint von Kopf bis Fuß in Gold gekleidet und beherbergt zwei eindrucksvolle Meisterwerke von Caravaggio.
Katholische Bräuche an den Feiertagen
In Malta zelebriert man christliche Hochfeste mit viel Aufwand und Liebe. So trägt bei der Christmette ein Kind die Predigt vor. Zum Fest schmückt man Häuser und Straßen mit Lichtern und bis zu lebensgroßen Krippen. Auf der Schwesterninsel Gozo fasziniert eine lebende Krippe mit 150 Darstellern in historischem Gewand.
Auch Ostern feiert man ausgiebig: Beim Marsch am Fest der Schmerzensreichen Muttergottes geht so mancher Gläubige barfuß oder schleppt schwere Ketten. Zu Palmsonntag startet die Prozession mit grünen Zweigen. Ein Höhepunkt ist die Nachstellung des letzten Abendmahls auf Gozo, gefolgt von zahlreichen Trauerprozessionen an Karfreitag. Am Ostersonntag feiert man stets im Kreise der Familie und Gemeinde.
Wallfahrtsort des heiligen Apostels Paulus
Als Meilenstein in der christlichen Geschichte Maltas gilt der Schiffbruch des Apostels Paulus, dessen Schiff im Jahr 60 n.Chr. auf dem Weg nach Rom vor Maltas Küste versank. Paulus wurde von den Einheimischen gerettet und christianisierte die Insel.
Heute beeindruckt St Paul’s Island mit einem zwölf Meter hohen Denkmal ihm zu Ehren. Zu den bedeutendsten Wallfahrtsorten gilt die ihm gewidmete Barockkirche St. Paul in Rabat. Daran schließt sich die Paulusgrotte an, in der der Apostel selbst gewohnt und die Heilige Messe gefeiert hat. Auch die Church of St Paul’s Shipwreck erinnert an ihren Namensgeber: Sie beherbergt die Reliquie seines rechten Handgelenksknochens und einen Teil der Säule, auf der er enthauptet wurde. Eine hölzerne Statue wird am Festtag des Schiffbruchs, dem 10. Februar, bei der Prozession der Festa Valletta durch die Hauptstadt getragen.